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Mehr humanitäre Hilfe für die Ukraine: „Kinder können nicht mehr frei denken"

Aktualisiert: 24. Feb. 2023

Fribourg/Köln/Lviv. Im zweiten Kriegsjahr muss die ukrainische Bevölkerung weiterhin mit vielfältiger humanitärer Hilfe aus dem Westen unterstützt werden, fordert Malteser International. Die Hilfsorganisation wird Programme zur psychosozialen Unterstützung ausweiten und Hilfsgüter vor allem in den Osten des Landes liefern.


„Die Kinder im ganzen Land leiden unter dem Krieg. Ihre Psyche ändert sich. Sie können nicht mehr kindgerecht und frei denken“, stellt der Leiter der ukrainischen Malteser, Pavlo Titko, fest. Weil landesweit Schulbesuch nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, lernen Kinder und Jugendliche viel weniger und schlechter. Dauernde Luftalarme schrecken die Kinder auf. Mit altersgerechten Angeboten unterstützen Sozialarbeiter und Psychologen die Kinder, über schwierige Situationen und Erlebnisse hinwegzukommen. Auch Freizeitangebote gehören dazu.


Lebensgefahr für Helfende

Die Verteilung von Generatoren, Powerbanks, Decken, Schlafsäcken, Hygieneartikeln und Lebensmitteln in den von Beschuss unmittelbar betroffenen Dörfern und Städten bedeutet auch für die Helfenden höchste Lebensgefahr. „Bei jedem Transport in die Kriegsgebiete kann etwas passieren“, sagt Titko. Doch der Wille, die besonders betroffene Bevölkerung zu unterstützen, sei im ganzen Land sehr stark. Teilweise stammen diese Hilfsmaterialen auch aus der Schweiz. Die in Fribourg ansässige Malteser Stiftung Aide & Assistance (Teil der internationalen Malteser) schickte seit Kriegsbeginn 38 Sattelschlepper mit Hilfsgütern aus der Schweiz in die Ukraine oder die Nachbarländer, um flüchtende, kranke und nahe der Frontlinien lebende Menschen zu versorgen. Aus Deutschland wurden im gleichen Zeitraum 8´700 Tonnen Hilfsgüter geliefert.

Logistikhubs in Deutschland, Schweiz (Embrach), Polen und der Ukraine sorgten für eine zuverlässige Zwischenlagerung und Lieferung der Hilfsgüter. Nationale Malteserverbände in zwölf europäischen Staaten stimmen sich in ihrer Hilfe für die Ukraine ab. „Wir unterstützen die ukrainischen Malteser und die ukrainische Bevölkerung. Es herrscht eine ungebrochen große Solidarität der europäischen Bevölkerung mit der Ukraine“, sagt der Präsident von Malteser International Europa, Douglas Graf Saurma-Jeltsch.


Hohes ehrenamtliches Engagement

In der Schweiz engagieren sich regelmässig Dutzende ehrenamtliche Malteser und helfen, gebrauchtes, aber noch gut erhaltenes Spital- und Pflegematerial aus Spitälern und Seniorenheimen auf Sattelschlepper zu verladen, welche dann in die Krisenregion fahren. So konnte im polnischen Cibórz ein Adhoc-Spital, welches einen besonderen Fokus auf von den kriegerischen Ereignissen traumatisierten Flüchtlingen legt, mit über 50 Spitalbetten und weiterem Material ausgestattet werden.

„Unsere Hilfe geht auch im jetzt anbrechenden zweiten Kriegsjahr ungebrochen weiter“ erklärt Alessandro Marangoni, Präsident der Malteser Stiftung Aide & Assistance.


Achtung Redaktionen:

Malteser International vermittelt Ihnen gerne Interviewpartner aus der Ukraine oder Deutschland. Vermittlung: Katharina.Kiecol@malteser-international.org, Tel. +49(0)221 / 9822-7181.

Fotos zum Download finden Sie hier: click here


Alessandro Marangoni, Präsident der Malteser Stiftung Aide & Assistance, steht für alle aus der Schweiz erfolgten Hilfstransporte für Interviews und O-Töne zur Verfügung.


Die Menschen in der Ukraine sind weiterhin auf Spenden angewiesen:


Malteser Stiftung Aide & Assistance, 1701 Fribourg

Vermerk: Ukraine-Hilfe

Raiffeisenbank Sensetal

IBAN-Nr.: CH23 8080 8002 1342 9990 5

SWIFT/BIC: RAIFCH 22905




Bild: Psychosoziale Betreuung in der Westukraine Seit Mitte November sind drei mobile Teams in und um Lviv, Ivano-Frankivsk sowie Beregova in der Westukraine im Einsatz und betreuen vertriebene Kinder und Jugendliche psychosozial. Träger des Projekts sind Malteser International und die Johanniter-Auslandshilfe.

(c) Malteser International




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